Liebe Patinnen, Paten, Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde und Nachbarn, diese Mail kam heute morgen von Ratna:

Dear aunty
The situation here in Nepal is very bad.. I am a victim  due to the Covid, my Dad expired  and we all family members are in a difficult situation. We all are so sad , I can't even imagine that he passed away. I can't share even  more of how I'm feeling right now. The whole family is in swaro.. Just today 7 days have passed since my dad left us. I don't know how we will manage everything without our dad..
My childrens and my husband  are all fine right now. My mother - she is also fine.

Ok take good care of your health, here the situation of Nepal is very bad ,we can't do anything right now , we all are running to save our own life. We don't know what will happen tomorrow no one is safe ... daily 250 people are died. There is no bed in hospital  all bed are full of covid patients, and no  medication, few no of doctors, few no of nurses and there is shortages of oxygen cylinders. Here is very very bad situation. I don't know what to do or what not to do.. My childrens are very small and there is no one to help us. I always pray with god to save our life.
Ok i will keep on writing if i will be safe...be safe all of you...i really miss you aunty. Life is nothing is like a dream. we don't know what will happen tomorrow.
with love Ratna

Solche Anrufe, Mails, Nachrichten über WhatsApp erreichen mich in den letzten Tagen vermehrt. Sie wissen ja auch über die Medien, dass das Schlimmste nun auch Nepal erreicht hat. Die Grenzen zu Indien sind offen. Die Situation ist erschreckend und ich kann mir die Angst der Menschen kaum vorstellen. Sie kennen ihr schlechtes Gesundheitssystem und sind machtlos ausgeliefert. Wer hätte gedacht, dass wir alle unser Leben so verändern müssen. Die Nepaler noch so viel mehr als wir hier! Es ist so wichtig, dass wir in diesen Zeiten die Menschen in Nepal und anderen noch mehr betroffenen Ländern nicht vergessen und sie unterstützen, moralisch, mit guten Gedanken und wenn möglich, auch finanziell.

Es ist so viel in diesem Jahr passiert und die Nachrichten haben sich Tag für Tag geändert. Ich habe die Situation einiger unserer Kindern und Familien in diesen Monaten beschrieben. Bitte: drucken Sie aus Sparsamkeitsgründen nicht alle Seiten aus.

Die Mitgliederversammlung der Freunde Nepals e.V. wurde leider 2020 nicht durchgeführt, auch nicht digital. Die Kassenprüfung fand statt und die Prüfer empfahlen, dass die Schatzmeisterin entlastet werden soll. Die Kassenprüfer stellten sich zur Prüfung für das Jahr 2021 wieder zur Verfügung. Im Jahr 2020 konnte ich für die Tibet-Nepal-Hilfe noch €14.578.00 einnehmen. Die Abrechnung können Sie bei Silvia Hertwig, unserer Schatzmeisterin oder bei mir privat einsehen.

2020, wie auch das bisherige 2021 war für unsere Freunde in Nepal ein sehr hartes Jahr. Am stärksten trifft die erneut auftretende Armut die Staaten in Südasien und besonders Nepal ist davon sehr betroffen, auch durch die offene Grenze zu Indien. Vor allem unsere Schulkinder und ihre Familien sind wie bei uns durch die täglichen Veränderungen des lockdown, - geöffnet, geschlossen - sehr verunsichert und die digitalen Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Die Armen werden ärmer in diesen Lockdown-Zeiten und die Reichen reicher. Das ist bei uns auch so, doch werden die Menschen in Nepal von niemand aufgefangen, der Staat kümmert sich nicht darum. Tagelöhner bekommen keine Aufträge, kleine Betriebe gehen pleite, Arbeitsplätze, soweit vorhanden, fielen weg. Bauern konnten kein Gemüse, Obst in den Städten verkaufen, die Menschen hungerten. Arun, Freund seit über 40 Jahren, sagte; „ wir werden mehr Tote durch Hunger haben als durch Covid-19.“

Dankbar bin ich auch  für „freie“ Beträge. So können Kindern, die keine Paten haben und unseren beiden Projekten geholfen werden. Bei den Kindern hat sich auch vieles geändert. Die jungen Leute haben geheiratet, bekamen Kinder, wollen ein Haus bauen, wollen sich noch weiterbilden, verlassen das Land, um bessere Chancen zu haben – versuchen ihrem Leben einen Sinn zu geben und für ihre Familien zu sorgen.

Ihnen und allen großzügigen SpenderInnen meinen aufrichtigen und herzlichen Dank. Die Zuwendungsbestätigung für Ihren Beitrag im Jahr 2020 wurde Ihnen im Februar zugesandt.

Ich wünsche Ihnen / Dir ein friedliches und hoffentlich bald corona-freies  Jahr. Bis bald – vielleicht auch telefonisch oder persönlich!
Ihre Gisela Stäbler  

Für Interessierte gibt es hier Einzelheiten zu den Kindern.